Genossenschaften stabilisieren aber nicht nur die Lebenslagen ihrer Mitglieder, sondern haben sich selbst immer wieder als krisenfest erwiesen. Dies haben sie in der anhaltenden Finanz- und Wirtschaftskrise, die bei vielen anderen Unternehmen negative Spuren hinterlassen hat, eindrucksvoll bewiesen. Allerdings ist das genossenschaftliche Geschäftsmodell auch in weniger krisenhaften Zeiten bemerkenswert stabil. Die eingetragene Genossenschaft ist traditionell die am we nigsten von Insolvenz betroffene Rechtsform. Selbst im Krisenjahr 2009 lag ihr Anteil an allen Insolvenzen bei lediglich 0,1 Prozent. Um die geringe Insolvenzgefahr der Genossenschaften zu verdeutlichen, kann zudem die Insolvenzquote (Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen) herangezogen werden. Die eG liegt mit 23 Insolvenzen, verteilt über alle Rechtsformen in Deutschland, deutlich unter dem Durchschnitt von 101 Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen (Creditreform 2010). Auch junge Genossenschaften haben eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit als neu gegründete Unternehmen anderer Rechtsformen. Eine Reihe besonderer Strukturmerkmale der Genossenschaften ist für die Stabilität des genossenschaftliche Geschäftsmodells verantwortlich.
Endbericht : Potenziale und Hemmnisse von unternehmerischen Aktivitäten in der Rechtsform der Genossenschaft, Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, Kienbaum Management Consultants GmbH und Seminar für Genossenschaftswesen der Universität zu Köln, 2015